Meine Heimatstadt Idar-Oberstein hat eine neue Attraktion.
In dem engen, langgestreckten Tal, in dem der Stadtteil Idar liegt, war bisher die 20geschossige Deutsche Edelsteinbörse das markanteste und von weitem sichtbare Bauwerk. Das hat sich jetzt geändert. Genau gegenüber der Börse, auf der anderen Straßenseite, hat jemand wie auf dem Foto oben zu sehen ist sein Haus in ein weithin sichtbares Kunstwerk verwandelt.
Weithin sichtbar deshalb, weil in Idar die Hauptstraße über eine lange Strecke schnurgerade ist und erst gegen Ende biegt sie leicht nach links in einen Kreisel. Wenn man also, wie ich neulich, von Oberstein nach Idar fährt, sieht man diese neue Attraktion schon von weitem.
Zuerst dachte ich, ich hätte mich geirrt. Und da ich schon länger das Gefühl hatte, eine neue Brille zu brauchen, sagte ich mir: Morgen mache ich einen Termin beim Optiker. Aber das „Gebilde“ blieb, wurde beim Näherkommen nur größer.
Niemand schaut mehr wie bisher zur Börse, die Blicke werde von dieser neuen Attraktion gefangen genommen.
Die gute alte Hans-Peter-Schleife davor kommt jetzt ganz anders zur Geltung. Vorher hatte die dahinterliegende hohe Häuserwand die gleiche Farbe wie die Schleife, und diese wurde, da ein wenig zurückgebaut, schon mal übersehen. Das kann jetzt nicht mehr passieren. Vor diesem bunten Hintergrund sticht die dunkelweiße Schleife richtig strahlend hervor.
Ich finde, den Besitzer kann dies freuen.
Ich persönlich weiß nicht genau, ob es mir gefällt oder nicht. Ich kenne aber meine Idar-Obersteiner, sie sind eher konservativ. Deshalb hat mich interessiert, wie sie über diese neue Errungenschaft denken. Sie scheinen es gelassen zu sehen. Einer, den ich nach seiner Meinung dazu fragte, sagte: “Na ja, es ist mal etwas anderes, etwas Neues.“
Damit hat er recht! Es ist einfach noch ein fremder Anblick. Aber wunderschön bunt. Ich denke, ich werde mich daran gewöhnen und dann wird es mir auch gefallen.