Wenn man, wie ich, Schmuck gestaltet-kreiert-herstellt, ist man darauf angewiesen, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Weil es überall Inspirationen gibt. Sei es bei Museumsbesuchen, Modeschauen, Ausstellungen etc.. Selbst bei Frauen, denen man zufällig auf der Straße begegnet, kann man Ideen aufschnappen. Es gibt viele Kunsthandwerker, die behaupten, dass man alleine aus sich selbst heraus nicht kreativ sei. Die Kreativität und Inspirationen werden von außen aufgenommen und dann nach eigenem Stil und Möglichkeiten modifiziert. Solch eine Inspiration bekam ich, als ich in meiner bevorzugten Buchhandlung mal wieder den Wühltisch inspizierte.
Cartier als Inspiration
Dort entdeckte ich einen faszinierenden Bildband über das Haus Cartier in Paris. Sie waren besonders Ende der „Belle Epoque“ (ca. 1890), bis weit in die Zeit des „Art Déco“ die bekanntesten, berühmtesten und teuersten Juweliere weltweit. Nur als Beispiel: Der englische König Edward VII war ein großer Kunde von Cartier, er kaufte zahllose Schmuckstücke für seine Frau und seine Freundinnen. Er prägt den Spruch, Cartier sei der „König der Juweliere und Juwelier der Könige“.
Der Girlanden-Schmuck
Zur Zeit des Girlandenschmucks (ab 1890) nahm das Haus Cartier einen fulminanten Aufschwung, da sie begabte Goldschmiede und fast unbegrenzte finanzielle Mittel hatten, um ihre Entwürfe zu verwirklichen. Aus dem oben genannten Bildband habe ich zwei Entwürfe aus etwas verschiedenen Zeiten abfotografiert. Und in der Mitte sehen Sie, wozu ich mich habe inspirieren lassen.
Mein Girlandenschmuck
Es sind – für den Anfang – erstmals drei kleine Ketten. Weitere Entwürfe habe ich schon im Kopf, sie warten auf Verwirklichung.
Meine Girlandenketten …
… sind größtenteils aus den verschiedenen Variationen des Achats. Achat lässt sich sehr gut färben, deshalb gibt es Achat in vielen Farben. Die bekannteste Variante ist wohl der Onyx, der schwarz-gefärbte Achat (Achat gibt es allerdings auch natürlich schwarz). In der Mitte, also dem Girlanden-Teil, haben Sie dann verschiedene Farben des Achates, sowie einige Korall-Röschen. Dies zu meinen Materialien. Lässt sich natürlich mit den teuren historischen Schmuckstücken nicht vergleichen. Dafür sind sie wesentlich erschwinglicher, was ja auch ein Vorteil ist.
Bilderquelle: Cologni, F. & Nussbaum, E. (1999). Cartier, Meisterwerke aus Platin. Bruckmann