Der Achat gehört zur großen Familie der Quarze. Andere Quarze sind Jaspis, Bergkristall, Amethyst, Rauchquarz … und noch einige mehr. Die Quarze sind nach dem Feldspat der am meisten vertretene Bestandteil unserer Erdkruste. Die chemische Formel ist SiO2 (Silicium-Oxyd, besser bekannt als Kieselsäure), und die Härte ist 7 nach der Mohs’schen Härteskala, die von 1 bis 10 geht).
Da der Quarz so weit verbreitet ist, findet man ihn als Sprenkel und Beimengungen in vielen Steinen. Tritt er rein als Quarz auf, ist er mit seiner Härte 7 bereits im Edelsteinbereich. Schmuckstücke aus Quarz sind hart genug, um als Schmuckstein von mehreren Generationen von Frauen getragen zu werden, ohne ihre Politur zu verlieren.
Achate entstehen in Bereichen der Erde, die Vulkanismus haben. Die Entstehung ist folgende: Ein Vulkan bricht aus, spuckt Lava in die Umgebung, flüssige Gesteinsmassen fließen bergab. Die flüssige Lava besteht aus verschiedenen Mineralien und Gesteinen, in denen sich auch Gase bilden. Die Gase, da leichter als das Gestein, suchen in Blasen den Weg nach oben. Gelingt ihnen auch, solange die Lava flüssig ist. Mit abnehmender Temperatur wird die Lava immer fester, und die Gasblasen bleiben im Gestein stecken. Hier verharren sie möglicherweise Tausende bis Millionen von Jahren, bis die nächste geologische Aktivität das Gestein wieder aufheizt. Jetzt wird Quarz flüssig und durchdringt die ehemalige Lava, bis sie zu einer solchen ehemaligen Gasblase kommen.
Hier ist jetzt Raum, den man füllen kann. Meist passiert das von außen nach innen. An den kugeligen Wänden der Blase setzt sich der Quarz zuerst an und wächst zur Mitte zu. Kann er die Kugel nicht ganz füllen und in der Mitte bleibt ein Raum frei, dann kann der Quarz auskristallisieren.
Im Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein kann man wunderschöne Achate sehen. Hier einige Beispiele:
Diese Achatplatten sind jetzt ausgesuchte, schöne Exemplare. Die meisten Achatplatten sind grau – eventuell mit weißen Streifen. Gelegentlich kommen auch rote und schwarze Achate vor, kommt darauf an, welche Mineralien im Boden vorhanden sind.
Übrigens konnten schon die alten Römer, ca. 2000 v.Chr. Achat bearbeiten und auch färben. Rot und schwarz war schon möglich. Hier einige Beispiele, auch Exponate aus dem Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein:
Die erste Gravur kommt am nächsten an die alten, antiken Gravuren heran: Meist Schlachten-Szenen und gelegentlich auch mal schöne Frauen. (Beliebtes Motiv in der Antike: Die drei Grazien). Dann wird es immer moderner. Die beiden letzten Gravierungen sind schon sehr zeitgenössisch.
Achat kann man sehr gut färben – und wenn man etwas sehr gut tun kann, dann tut man es auch. Lange Zeit waren Rot und Schwarz die einzigen Farben, die man künstlich erzeugen konnte. Dann kam die Chemie, und Blau und Grün kamen dazu. Irgendwann in letzter Zeit fing man an, Achat alle Farben zu geben, die gerade in Mode sind. Sieht manchmal total scheußlich aus. Aber das ist Geschmackssache.
Dabei vergisst man oft, wie schön grauer Natur-Achat sein kann. Ich habe es nicht vergessen und möchte Ihnen auf meiner Website einige Ketten zeigen. Ich finde sie edel, zeitlos, unaufdringlich usw. Was meinen Sie dazu?
Das war jetzt der Achat. Ein Bruder des Achats ist der Jaspis. Auch er ist ein Quarz, die innere Struktur ist allerdings anders (kompliziert). Jaspis gibt es überall auf der Welt. Er hat alle möglichen Farben, hervorgerufen durch die Stoffe, die sonst noch in der Umgebung zu finden sind.
Doch hierzu ein anderes Mal mehr.