Der Karneol

Karneol ist ein sehr schöner Edelstein, der zur Zeit sehr beliebt ist. Sein warmes Rot passt gut zur aktuellen Mode und steht fast allen Frauen ausgezeichnet. 

Doch was genau ist ein Karneol? Karneole sind rote Achate und gehören zur großen Familie der Quarze. Mit Karneol bezeichnet man zurzeit den orange-roten Achat, während der eher rot-braune Achat Sarder genannt wird. Zurzeit liebt man den orange-roten Karneol, das war aber nicht immer so. Es gab durchaus Zeiten, als die Menschen den Sarder bevorzugten, besonders wenn er die so beliebten weißen Streifen hatte.

Die weißen Streifen haben mit der Entstehung der Achate zu tun: Flüssiges Quarz dringt durch das Gestein. Wenn es einen Hohlraum findet, füllt es ihn von außen her auf. Füllt es ihn ganz, haben wir eine wunderschöne Geode oder Mandel. Stoppt die Quarz-Zufuhr, bevor der Hohlraum ganz gefüllt ist, bilden sich in der Mitte Kristalle. Die Quarz-Substanz wird aber nicht immer regelmäßig zugeführt, es gibt Schwankungen in Material und Geschwindigkeit. Und in solchen Fällen entstehen die weißen Lagen, die für bestimmte Arbeiten sehr wichtig sind – z.B. Gravuren oder die wunderschönen Gemmenschalen mit klassischen Motiven.

Noch ein besonders schönes Beispiel, was man mit Karneol und Gravierkunst machen kann (Foto: Wikipedia):

Handelt es sich bei dem Quarz um reinen Quarz ohne irgendwelche Beimengungen, wird er am Ende grau sein. Sollte aber aus dem umgebenden Stein Eisen mitgeführt worden sein,  wird der Quarz rot werden. Zweiwertiges Eisen macht den Stein orange-rot, dreiwertiges braunrot (Sarder).

Soweit die Natur. Dass man den Achat sehr gut künstlich färben kann, wussten aber schon schon die alten Römer 2000 v. Chr. Ich habe mir auch erzählen lassen, dass indische Steinhändler rotbraunen Sarder in die heiße indische Sonne legen und nach einigen Wochen schlägt die Farbe um in ein schönes Orange-rot, das aktuell beliebter und besser verkäuflich ist. Das Gleiche schafft man auch mit einem Brennofen. Und mit Chemie.

Der Karneol als biblischer Stein

Dieser Edelstein hat wirklich eine sehr lange und alte Geschichte. Schon zu altbiblischen Zeiten konnte er sich höchster Wertschätzung erfreuen, zu erfahren im Buch Mose: Als der Herrgott höchstpersönlich Mose die zwei Steintafeln mit den zehn Geboten übergab, gab er auch genaue Anweisungen, wie diese Tafeln transportiert werden sollten. Es sollte eine Bundeslade gebaut und ein Zelt-Tempel aus Stoff und Fellen genäht werden. Priester sollten ernannt werden, und auch die Kleidung dieser Priester wurde genau festgelegt.

Und jetzt komme ich zum Punkt: Der oberste Priester, der Hohepriester, sollte unter anderem eine Brusttasche (genannt Choschen) haben, auf der zwölf Edelsteine befestigt wurden, entsprechend der zwölf Stämme Israels: Karneol, Topas, Smaragd, Rubin, Saphir, Jaspis, Hyazinth, Achat, Amethyst, Türkis, Onyx und Nephrit.

Alle diese Steine gibt es heute immer noch im Handel. Und unseren Karneol sehen wir hier an erster Stelle! Das zeigt, wie sehr er schon im Altertum verehrt und wertgeschätzt wurde.

Meine Kollektion Karneol-Ketten

Passend zur aktuellen Jahreszeit habe ich eine kleine Kollektion Karneol-Ketten unterschiedlicher Farben und Formen angefertigt, die Sie natürlich in meinem Shop finden können. Vielleicht haben Sie ja auch Gefallen an diesem schönen Stein gefunden?

Titelfoto: jaja_1985 / Flickr